Pflegegeld Österreich - alles was Sie wissen müssen
Pflegeberatung Olaf Stephany Homecaremanager informiert:
Pflegegeld Österreich - alles was Sie wissen müsssen
Sind Sie bereit, sich mit dem umfangreichen Thema „Pflegegeld in Österreich“ auseinanderzusetzen? Ich habe versucht, vereinfacht zusammenzufassen, was Sie alles über das Pflegegeld wissen sollten. Bleiben dennoch Fragen offen, dann können Sie mich gerne kontaktieren!
- Was ist das Pflegegeld Österreich?
Wenn ein Mensch pflegebedürftig wird, hat das oft auch finanzielle Konsequenzen.
Einige Beispiele dafür sind
- Ein pflegender Angehöriger kann seiner Arbeit nicht mehr nachgehen
- Professionelle Pflege muss in Anspruch genommen werden
- Hilfsmittel müssen angeschafft werden
- Transporte ins Krankenhaus werden nötig
- Essen muss organisiert werden
- Barrierefreiheit muss gewährleistet sein
Um diesen pflegerischen und finanziellen Nachteil abzupuffern wurde in Österreich 1993 das Pflegegeld eingeführt. Das Pflegegeld ist ein Geldbetrag, den die pflegebedürftige Person monatlich ausbezahlt bekommt. Die rechtliche Grundlage ist das Bundespflegegeldgesetz. 258.888 Menschen erhielten 1993 Pflegegeld in Höhe von 2.500 bis 20.000 Schilling. Heute sind es ca 470.000 Menschen, die Pflegegeld beziehen.
- Wer hat Anspruch auf Pflegegeld in Österreich?
Um Pflegegeld in Österreich zu bekommen, müssen mehrere Kriterien erfüllt sein
- Wohnhaft in Österreich (unter bestimmten Umständen ist es möglich, auch in der Schweiz oder EWR Staaten österreichisches Pflegegeld zu erhalten (wenn eine Rente aus einer österreichischen Pensions – oder Unfallversicherung bezogen wird)
- Ständiger Betreuungsbedarf der pflegebedürftigen Person länger als 6 Monate mindestens 65 Stunden im Monat (die Ursache des Betreuungsbedarfes ist dabei nicht wichtig)
- Wie stellen Sie den Antrag auf Pflegegeld in Österreich
Das Pflegegeld wird nur gewährt, bzw erhöht, wenn ein Antrag beim zuständigen Sozialversicherungsträger eingereicht wird. Dazu gibt es ein vorgefertigtes Formular, das Sie einfach ausfüllen.
Ausfüllen kann diesen Antrag der Pflegebedürftige selbst, Familienmitglieder oder Haushaltsangehörige, gesetzliche Vertreter oder Bevollmächtigte. Es kann auch das Pflegeheim beim Einzug diesen Antrag stellen.
Im Krankenhaus hilft auch gerne das Case- und Care Management weiter. Es gibt auch Pflegeberatungsstellen oder Community Nurses - die helfen gerne weiter.
- Wie läuft die Begutachtung zum Pflegegeld Österreich ab?
- Diagnosebezogene Einstufung: (5% der Einstufungen)
Nur bei aktiven Rollstuhlfahrern (zB Querschnittlähmung) und Sehbehinderten ist es möglich, die Diagnose zum Einstufen der Pflegestufe zu nehmen. Wenn aber weitere Beeinträchtigungen bestehen dann gibt es die
- Funktionsbezogene Einstufung: (95% der Einstufungen)
Ein Pflegegeldgutachter (Arzt oder diplomiertes Pflegepersonal) kommt nach Hause und prüft, wie viel Pflegeaufwand tatsächlich geleistet werden muss. Es ist aber dazu nicht wichtig, ob dieser Aufwand geleistet wird. Wenn die Person zB den Bedarf hätte täglich mobilisiert zu werden, dies aber nicht zulässt – die Stunden Pflegebedarf müssen trotzdem mit einberechnet werden. Ebenso ist nicht wichtig, wer die Pflege durchführt.
Bei der Begutachtung haben Sie die Möglichkeit, eine Vertrauensperson hinzu zu ziehen. Das kann ein Angehöriger sein, aber auch eine professionelle Pflegekraft – die hat nämlich die Kompetenz, dem Gutachter zu helfen, die richtige Pflegestufe zu beantragen.
- Tipps für die Pflegegeldeinstufung
- Ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu (das kann ein Angehöriger oder eine professionelle Pflegekraft sein – diese hat die Kompetenz, dem Gutachter die relevanten Sachen mitzuteilen, damit die richtige Pflegestufe anerkannt wird. Das kann Ihnen auch helfen, nicht so nervös zu sein.
- Seien Sie bei der Einstufung nicht anders als sonst auch
- Welche Pflegestufen gibt es (Stand 2024)?
In Österreich gibt es 7 verschiedene Pflegestufen. Bei höherer Stufe wird Ihnen mehr Pflegegeld gewährt. Sie haben aber auch einen höheren Pflegeaufwand.
Pflegestufe 1
Mehr als 65 Stunden Pflegebedarf im Monat (das sind mehr als 2 Stunden am Tag)
€ 192
Pflegestufe 2
Mehr als 95 Stunden Pflegebedarf im Monat (das sind mehr als 3 Stunden am Tag)
€ 354
Pflegestufe 3
Mehr als 120 Stunden Pflegebedarf im Monat (das sind mehr als 4 Stunden am Tag)
€ 551,60
Pflegestufe 4
Mehr als 160 Stunden Pflegebedarf im Monat (das sind mehr als 5,5 Stunden am Tag)
€ 827,10
Pflegestufe 5
Mehr als 180 Stunden außergewöhnlicher Pflegebedarf im Monat (das sind mehr als 6 Stunden am Tag und eine dauernde Bereitschaft, jedoch nicht eine andauernden Anwesenheit einer Pflegeperson). Eine regelmäßige Nachschau in relativ kurzen, jedoch planbaren Zeitabständen, wobei zumindest eine Nachschau auch in den Nachtstunden erforderlich ist, bzw. von mehr als 5 Pflegeeinheiten, davon auch eine in den Nachtstunden.
€ 1123,30
Pflegestufe 6
Wenn zusätzlich zu Pflegestufe 5 noch unkoordinierbare Betreuungsmaßnahmen am Tag und in der Nacht notwendig sind – zum Beispiel wenn der Pflegebedürftige nachts umherwandert
€ 1568,90
Pflegestufe 7
Wenn zusätzlich zu Pflegestufe 5 keine zielgerichteten Bewegungen von Armen und Beinen mehr möglich sind
€ 2061,80
Pflegegeld wird Ihnen 12x im Jahr im Nachhinein ausbezahlt. Während eines Spital- oder Kuraufenthalts ruht das Pflegegeld ab dem 2. Tag weil die Sozialversicherung dort ohnehin die Kosten abdeckt.
- Was, wenn die Pflegestufe nicht passt?
Nach der Begutachtung bekommen Sie einen Bescheid zugeschickt, wo Ihnen die Pflegestufe mitgeteilt wird. Wenn Sie glauben, dass diese Stufe zu niedrig angesetzt wurde, können Sie Klage beim Sozialgericht einreichen. Dies Können Sie mit einem formlosen Schreiben tun. Sie können sich aber auch bei der Pflegeberatung Hilfe holen. Ein Pflegeberater hat Erfahrung in der Einreichung von Klagen und kann Ihnen auch eine Einschätzung geben, ob das sinnvoll ist.
Das Thema Pflegegeld in Österreich ist sehr umfangreich. Ich hoffe, dass Sie nie in die Lage kommen, Pflegegeld beantragen zu müssen. Sollte das doch der Fall sein, scheuen Sie sich nicht, mich zu kontaktieren. Vor Ort kann ich Sie noch viel umfassender beraten.
Kontaktieren Sie mich für weitere Informationen!
Per Kontaktformular, unter Telefon 05332 / 22 8 55 oder E-Mail: info@homecaremanager.at!
Gemeinsam streben wir danach, Ihre Gesundheitsversorgung auf ein neues Niveau zu heben. Ich freue mich darauf, Sie bald unterstützen zu dürfen!